13. Beichte.
Ich liebe dich so grenzenlos,
So tief und unaussprechlich,
Daß jede andere Liebe blos
Mir klein dünkt und gebrechlich.
Du Welt voll Duft und Sonnenschein!
Des Auf- und Niederschwebens
Der Engel denk` ich, denk` ich dein —
Du Pulsschlag meines Lebens!
Was bitt` ich Gott? Daß frühlingslicht
Dein Dasein sich entfalte,
Und, was die Blüthe jetzt verspricht,
Dereinst die Rose halte!
Daß dir ein Wald im Sonnenglanz,
Ein Thal im Mondesschimmer
Mehr gelte als ein wilder Tanz
Im kerzenhellen Zimmer!
Daß dir nach Jahren so wie heut`
Fremd sei, was überkleistert,
Daß dich das Schöne ewig freut`,
Das Große stets begeistert!
Ob Gott mich hört? Bin ich doch blos
Ein Mensch und höchst gebrechlich —
Doch liebt nur Gott so grenzenlos,
So tief und unaussprechlich!