Selbst die glücklichste der Ehen,
Tochter, hat ihr Ungemach,
Selbst die besten Männer gehen
Öfters ihren Launen nach.
Wer sich von dem goldnen Ringe
Goldne Tage nur verspricht;
O, der kennt den Lauf der Dinge
Und das herz des Menschens nicht!
Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!
Sorgenlos, wie Kinder,
Führt sie uns durchs Leben.
Unser ganzes Leben
Flieht mit ihr geschwinder,
Als uns ohne Liebe
Sonst ein Tag verging!
Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!
Auch die Sprödeste der Schönen
Widersteht nicht langem Schmerz,
Und der Liebe Freuden krönen
Endlich ein getreues Herz.
Eifersucht, der Liebe Hölle!
Elend, elend, wer dich fühlt,
Wenn dein Dolch, getränkt mit Gifte
Ratlos in dem Busen wühlt;
Wenn der Seele Tiefen zittern,
Wie die Fluten in Gewittern;
Und kein Wort, kein Wort des Trostes
Deiner Marter Gluten kühlt;
Eifersucht, der Liebe Hölle!
Elend, elend, wer dich fühlt!
Ich bin ein Mädchen, fein und jung,
Und bin gottlob noch frei;
Ich weiß nichts von Romanenschwung
Und haß Empfindelei.